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Krautsäume, Hochstaudenfluren, Gebüsche

5.1 Krautsäume

An natürlichen Waldrändern bildet der Krautstreifen, der den Gebüschen vorgelagert ist, den Saum. Da die Pflanzen der Saumgesellschaften mehr Licht als diejenigen im Unterholz benötigen, aber weniger als jene der Wiesen erhalten, können sie in einem geschützten, eher kühlen Klima wachsen. Sie bilden im Vergleich zu den Wiesenpflanzen breitere, flächigere Blätter aus. Säume am Rande von Acker- und Wiesland werden oft zu häufig gemäht, was den wenig schnittverträglichen Krautsäumen schadet. Krautsäume sind für viele Tiere ein wertvolles Habitat, vor allem für weniger mobile Insekten mit langen dünnen Gliedmassen wie Heuschrecken oder Webspinnen.

Quelle Bild: C. Baumgartner

5.2 Hochstauden- und Schlagfluren

Diese Gesellschaften wachsen auf gut versorgten, nährstoffreichen und feuchten Stellen. Es sind in erster Linie raschwüchsige Grossstauden (auch Hochgräser möglich), die an potentiellen Waldstandorten vorkommen. Sie besiedeln also gestörte Stellen wie Waldschläge oder Lawinenrunsen. Aufgrund ihres Habitus lassen sie praktisch kein Licht auf den Boden, was das Aufkommen von Gehölzen behindert. Für die Tierwelt bilden die Hochstaudenfluren eine wertvolle Nahrungsquelle.

Quelle Bild: C. Baumgartner

5.3 Gebüsche 

Gebüsche werden geprägt durch eine dominante Laubholzschicht von 4 bis 5 m Höhe, die weniger als 10cm Stammdurchmesser besitzen. Sie wachsen natürlicherweise auf Standorten, die für eine Waldbesiedlung nicht geeignet, das heisst entweder zu trocken oder zu nass sind. Gebüschgesellschaften bilden selten eine einheitliche Fläche, oft kommen sie mosaikartig vermischt mit anderen Vegetationsformen vor. Dies bewirkt, dass im Zusammenschluss oft sehr struktur- und damit artenreiche Formationen entstehen. Für die Fauna, insbesondere für viele Vögel, sind diese Gehölzstrukturen von grosser Bedeutung. Sie bieten sich an als Unterschlupf, Futter- und Nistplatz oder als Sitzwarte. An anthropogen geprägten Orten stellen Gebüsche oftmals eine vernetzende oder raumbildende Einheit in Form von Heckenzügen dar. Gebüsche am Rande von Wäldern werden als Mantel bezeichnet und können teilweise bis ins Unterholz vordringen.

Für die Verbreitung sind Gebüschformationen oft von Vögeln abhängig, die ihre Samen über weite Strecken transportieren können. Deshalb finden sich darin viele unterschiedliche Beerensträucher.

Quelle Bild: C. Baumgartner

5.4 Zwergstrauchheiden

Heiden setzen sich aus kleinwüchsigen Gehölzen (meist nicht über 50cm) zusammen, die grösstenteils ledrige, immergrüne Blätter besitzen. Sie sind sehr langsam wachsend, was sie auf Störungen anfällig macht. Der Bestand ist lückenhaft; zwischen den Sträuchern können noch andere kleinwüchsige Pflanzenarten aufkommen. In den Tieflagen sind Heiden auf wenige, eher kleinflächige Extremstandorte wie Torfböden beschränkt, in den Hochlagen kommen sie grossflächiger vor. Allgemein sind Heiden auf wenig produktiven Standorten zu finden, entweder auf extrem saurem oder extrem basischem Untergrund. Für Pflanzenfresser ist diese Lebensraumkategorie nicht interessant, die Pflanzen haben sich mit tanninhaltigem Gewebe gegen Verbiss geschützt und bilden allgemein wenig Biomasse. Deshalb sind Heiden keine artenreichen Lebensräume.

Quelle Bild: C. Baumgartner

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